Zwei ERC Starting Grants für Agnes Toth-Petroczy und Alexander von Appen

Fördermittel für die Umsetzung eigener Forschungsprojekte.

Agnes Toth-Petroczy und Alexander von Appen © MPI-CBG / Katrin Boes

Der Europäische Forschungsrat (ERC) hat die Vergabe von 400 Starting Grants an junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Europa bekannt gegeben. Mit den Fördermitteln in Höhe von insgesamt 628 Millionen Euro wird Spitzenforschung in einer Vielzahl von Bereichen unterstützt, von der Medizin und Physik bis hin zu den Sozial- und Geisteswissenschaften. Sie helfen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die am Anfang ihrer Karriere stehen, ihre eigenen Projekte zu starten, Teams zu bilden und ihre besten Ideen zu verfolgen.

Zwei der ERC Starting Grant-Gewinner sind Agnes Toth-Petroczy und Alexander von Appen, beide Forschungsgruppenleiter am Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik (MPI-CBG) in Dresden. Agnes' Projekt mit dem Titel „Evolution of Biomolecular Condensates“ beinhaltet ein umfassendes Forschungsprogramm mit sowohl theoretischen als auch experimentellen Ansätzen. Damit will sie herausfinden, wie und wann Proteinkondensate während der Evolution entstanden sind. „Die bisherige Forschung zu Kondensaten konzentrierte sich auf die Identifizierung ihrer Bestandteile, Materialeigenschaften und Funktion. Im Gegensatz zu unserem genauen Verständnis von membrangebundenen Kompartimenten fehlt uns jedoch ein umfassendes Verständnis darüber, wie die Proteine in Kondensate gelangen und wie Kondensate im Laufe der Evolution entstanden sind. Meine Hypothese ist, dass die Lokalisierung in Kondensaten in Proteinsequenzen kodiert ist und dass funktionale Kondensate unter Selektionsdruck stehen und daher konserviert sind“, erklärt Agnes.

Mit seinem Projekt „Mechanisms of nuclear self-assembly“ plant Alexander von Appen, minimale, synthetische Zellkerne ("Organelloide") bottom-up zu bauen, um die Selbstorganisation eines funktionalen Zellkerns zu untersuchen. Alexander erklärt: „Form und Funktion des Zellkerns von Wirbeltieren hängen von einem gut abgestimmten Zusammenspiel von Lipiden, Proteinen und DNA ab. Selbst kleine molekulare Veränderungen können beim Menschen schädliche Krankheiten wie vorzeitige Alterung, Krebs und Herzkrankheiten verursachen. Bis heute gibt es keine eindeutige, mechanistisch überzeugende Erklärung für die dynamische Kopplung von Lipiden, Proteinen und DNA um die Form und Funktion des Zellkerns zu bewahren. Mein Team und ich wollen die grundlegenden Prinzipien definieren, die die Biogenese des Zellkerns steuern, was Auswirkungen auf Gesundheit und Krankheit hat.“

Herzlichen Glückwunsch, Agnes und Alexander!

Die erfolgreichen Bewerber werden ihre Projekte an Universitäten und Forschungszentren in 24 Ländern in Europa durchführen, wobei 44 Nationalitäten vertreten sind. Die Fördermittel sind Teil des EU-Programms für Forschung und Innovation, Horizon 2020. Der 2007 von der Europäischen Union gegründete Europäische Forschungsrat ist die erste europäische Förderorganisation für exzellente Pionierforschung. Jedes Jahr wählt er die besten und kreativsten Forscher aller Nationalitäten und jeden Alters aus, um Projekte in Europa durchzuführen.

Pressemitteilung des Europäischen Forschungsrats zu den ERC Starting Grants