Kunterbunte Forschung

Hyperspektrale Bildgebung in der Lichtblattmikroskopie

Möchte man sich bei einer wissenschaftlichen Probe mehrere verschiedene Gewebe und Zeltbestandteile ansehen, wäre es natürlich ideal, wenn man diese alle mit verschiedenen fluoreszierenden Farbstoffen auf einmal markieren und abbilden könnte. Bisher war es aber nicht möglich, mehrere Farben gleichzeitig als Marker zu nutzen, da diese spektral teils überlappten. So konnte man bisher nur höchstens vier Farben auseinanderhalten.

Wiebke Jahr und weitere Forscher der Arbeitsgruppe von Jan Huisken am MPI-CBG sind nun einen entscheidenden Schritt weiter: Anstatt Bilder einzelner Farben nacheinander mit verschiedenen Filtern zu generieren, haben sie ein Mikroskop geschaffen, bei dem mehrere Laser die Probe wie in einem Strichraster abscannt. So kann das gesamte Farbspektrum in jedem Pixels in einem bestimmten Abschnitt erfasst werden. Die einzelnen Komponenten des aufgenommenen Spektrums konnten die Forscher in Aufnahmen von Zebrafisch- und Fruchtfliegen-Embryonen mit einer Auflösung von bis zu einem Nanomenter entmischen und so z.B. die Autofluoreszenz der Proben wegrechnen. Diese hyperspektrale Lichtblattmikroskopie ermöglicht es, Dutzende von verschiedenen fluoreszierenden Farbstoffen in verschiedenen Gewebearten eines lebenden Organismus gleichzeitig im Bild festzuhalten. Eine einzelne Aufnahme genügt nun, um die Entwicklung und Interaktion verschiedener Gewebe besser zu verstehen, und es müssen nicht mehr wie bisher Daten von unterschiedlichen Proben kombiniert werden.

Originalveröffentlichung

Jahr, Wiebke, Benjamin Schmid, Christopher Schmied, Florian O. Fahrbach, and Jan Huisken:
Hyperspectral Light Sheet Microscopy.
Nature Communications 6 (September)
doi:10.1038/ncomms8990.