Marino Zerial zum neuen Direktor der Human Technopole ernannt

Max-Planck-Direktor übernimmt die Leitung eines der größten medizinischen und wissenschaftlichen Forschungszentren in Europa

[Translate to Deutsch:] © MPI-CBG / Katrin Boes

 

Marino Zerial, derzeit einer der Direktoren des Max-Planck-Instituts für molekulare Zellbiologie und Genetik (MPI-CBG) in Dresden, einem Forschungsinstitut, das er vor über 25 Jahren mitbegründet hat, wurde zum neuen Direktor der Human Technopole in Mailand, Italien, ernannt. Der Aufsichtsrat der Stiftung wählte ihn einstimmig nach einem Auswahlverfahren, das von einem aus internationalen Experten bestehenden Suchausschuss geleitet wurde. Gemäß der Satzung der Human Technopole Stiftung wird der Direktor unter international renommierten Wissenschaftlern ausgewählt, die über eine angesehene akademische Laufbahn verfügen und ihre Fähigkeit zur Leitung großer multidisziplinärer wissenschaftlicher Infrastrukturen unter Beweis gestellt haben. Der gebürtige Italiener und Wahldeutsche Marino Zerial wird der zweite Direktor von Human Technopole sein. Er tritt die Nachfolge von Iain Mattaj an, der die erste Phase des Instituts von Januar 2019 bis heute leitete.

Der Human Technopole ist ein neues italienisches Forschungsinstitut für Biowissenschaften mit dem Ziel, die Gesundheit und das Wohlbefinden des Menschen zu verbessern, wobei der Schwerpunkt auf gesundem Altern liegt. Das Zentrum verbindet Forscher, Universitäten und Krankenhäuser, um Behandlungen für Krebs und neurodegenerative Krankheiten wie Alzheimer zu erforschen.

Anthony Hyman, der geschäftsführende Direktor des MPI-CBG, gratuliert: „Wir sind sehr stolz darauf, dass unser Kollege Marino Zerial ausgewählt wurde, Human Technopole zu leiten, eine der größten wissenschaftlichen Investitionen der jüngsten Zeit in Europa. Marino war einer der Gründungsdirektoren des MPI-CBG und hat dieses Institut entscheidend geprägt. Ich möchte Marino im Namen des Direktoriums für seine 25-Jährigen Verdienste für dieses Institut und die Max-Planck-Gesellschaft danken.“

„Wir freuen uns, mit Professor Marino Zerial einen international führenden Wissenschaftler begrüßen zu dürfen, der nach einer Karriere, die er ausschließlich in ausländischen Spitzenforschungsinstituten verbracht hat, nach Italien zurückkehrt. Dank seiner unschätzbaren Erfahrung wird Professor Zerial die nächsten Herausforderungen in Angriff zu nehmen und Human Technopole von einem Start-up-Status in eine Aufbauphase zu führen. Von den bevorstehenden Initiativen wird der Aufbau der strategischen nationalen Plattformen für die biomedizinische Forschung mit Sicherheit von seiner herausragenden Erfahrung profitieren“, sagt Gianmario Verona, Präsident der Human Technopole Stiftung.

„Ich freue mich sehr über die Ernennung zum Direktor der Stiftung Human Technopole und möchte Präsident Gianmario Verona sowie den Mitgliedern der Findungskommission und des Aufsichtsrats für das Vertrauen und den Enthusiasmus danken, den sie mir entgegengebracht haben. Mit der doppelten Aufgabe, wissenschaftliche Spitzenforschung und gemeinsame Technologieplattformen zu betreiben, verfügt Human Technopole über ein einzigartiges Potenzial, die biomedizinische Wissenschaft in Italien voranzubringen. Ich persönlich werde mich dafür einsetzen, die Mitarbeiter von Human Technopole bei der Erfüllung ihrer ehrgeizigen Aufgabe zu unterstützen. Meine Erfahrungen am MPI-CBG, insbesondere mit den gemeinsamen und zentralen Services und Einrichtungen, werden mir bei dieser neuen Aufgabe von großem Nutzen sein. Ich bin der Max-Planck-Gesellschaft dankbar, dass sie mich bei diesem neuen Vorhaben unterstützt, und möchte auch meinen Kollegen am MPI-CBG dafür danken, dass sie mich bei dieser Entscheidung unterstützt haben. Ich verlasse das Institut mit viel Optimismus, und ich werde die Verbundenheit und Unterstützung meiner Kollegen hier am MPI-CBG immer in Erinnerung behalten“, kommentierte Professor Marino Zerial. Während einer Übergangsphase wird Marino Zerial seine Forschungsgruppe am MPI-CBG für weitere zwei bis drei Jahre betreuen.

Im Laufe seiner brillanten Karriere beschäftigte sich Marino Zerial mit der Erforschung von Leberkrankheiten und leistete einen grundlegenden Beitrag zum Verständnis der molekularen Mechanismen des intrazellulären Transports, insbesondere der Prozesse, die es den Zellen ermöglichen, Moleküle wie Nährstoffe und Signalstoffe zu internalisieren, die sogenannte Endozytose. Professor Zerials Arbeit wurde durch zahlreiche internationale Forschungspreise gewürdigt, darunter der FEBS-Jubiläumspreis (1994), der Chiara D'Onofrio-Preis (1999), der Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis (2006) und die Fritz-Lipmann-Ehrenvorlesung, ein Preis der Deutschen Gesellschaft für Biochemie und Molekularbiologie (2019). Er wurde 1996 zum EMBO-Mitglied und 2019 zum Mitglied des Istituto Veneto di Scienze, Lettere ed Arti gewählt. Darüber hinaus wurde er 2021 zum internationalen Ehrenmitglied der American Academy of Arts and Sciences gewählt.

Herzlichen Glückwunsch, Marino!