Biologische Informationen mit algebraischer Topologie entschlüsseln

Daniela Egas Santander startet als neue Forschungsgruppenleiterin am MPI-CBG und CSBD

© Katrin Boes / MPI-CBG

Mit ihrer neuen Forschungsgruppe „Algebraische Topologie und Netzwerke in der Biologie“ verstärkt Daniela Egas Santander das Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik (MPI-CBG) und das Zentrum für Systembiologie Dresden (CSBD). Danielas mathematischer Schwerpunkt liegt an der Schnittstelle zwischen algebraischer und niedrigdimensionaler Topologie. Sie untersucht derzeit Daten aus Simulationen von Gehirnmodellen, von den einfachsten und konzeptionell orientierten Modellen bis hin zu den komplexesten datengesteuerten Modellen. Daraus entwickelt sie grundsätzliche Methoden zur Extraktion von Mustern oder Merkmalen, die Einblicke in die Struktur des Systems und dessen Auswirkungen auf die Funktion liefern. In Dresden möchte Daniela diese Methoden für breitere Anwendungen auf andere biologische Systeme ausweiten und untersuchen, wie Topologie und Netzwerkstruktur allgemeine organisatorische und funktionelle Prinzipien in lebenden Systemen aufzeigen können.

„Mir war bekannt, dass Heather Harrington, eine Direktorin hier am MPI-CBG, eine Community aufbaut, um Mathematik und Biologie miteinander zu verbinden. Da ich sehr gerne mit Anwendungen arbeite, dachte ich, dass Dresden ein idealer Ort wäre, um diese Arbeit fortzusetzen. Nun bin ich hier und freue mich sehr“, sagt Daniela Egas Santander.

Daniela studierte Chemische Verfahrenstechnik und Mathematik an der Universidad San Francisco de Quito in Quito, Ecuador. Anschließend ging sie an die Universität Kopenhagen, um dort ihren Master und ihren Doktor in algebraischer Topologie zu absolvieren. Danach wechselte sie an die École polytechnique fédérale de Lausanne (EPFL) in der Schweiz. Dort forschte sie im Rahmen eines Postdoktorandenstipendiums im Bereich Angewandte Mathematik mit Schwerpunkt auf Anwendungen in den Neurowissenschaften am Labor für Topologie und Neurowissenschaften. Danach arbeitete sie weiter am Blue Brain Project, mit dem Ziel, biologisch detaillierte Gehirnsimulationen zu erstellen, um das Verständnis der Gehirnfunktion zu vertiefen. Seit dem 1. Oktober ist Daniela Forschungsgruppenleiterin am MPI-CBG und am CSBD.