Evolution am Computer

German Life Science Award an Michael Hiller

Michael Hiller, Forschungsgruppenleiter am MPI-CBG sowie dem Max-Planck-Institut für Physik komplexer Systeme, beide in Dresden, wird mit dem German Life Science Award 2013 ausgezeichnet. Er teilt sich den mit insgesamt 50.000 Euro dotierten Wissenschaftspreis für seine Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Bioinformatik mit der Biologin Shirley Knauer vom Zentrum für Medizinische Biotechnologie der Universität Duisburg-Essen, die die Ausbreitung und Resistenzen von Krebszellen erforscht.

Michael Hiller ist Bioinformatiker und vergleicht das Erbgut von Menschen, Affen und anderen Tieren, um die Unterschiede zwischen den Arten mit Abweichungen in ihren Genen zu korrelieren. Das geht er mit zwei entgegengesetzten Strategien an. Eine startet mit Eigenschaften, für die er die zugehörigen Genabschnitte zuordnet, die andere setzte bei den Genen an, ohne die damit verbundene Eigenschaft zu kennen. So fanden seine Arbeitsgruppen einen Genfehler, der bei zwei Tierarten nicht zur Erkrankung führt, bei Menschen jedoch eine schwere Leberkrankung auslösen kann.

Michael Hiller, Jahrgang 1977, hat in Leipzig Medizinische Informatik studiert und seine Doktorarbeit an den Universitäten in Jena und Freiburg angefertigt. Er hat im Jahr 2006 promoviert und war anschließend als Postdoktorand an der Universität Freiburg sowie an der US-amerikanischen Stanford University tätig. Seit 2011 leitet er eine Arbeitsgruppe, die am Max-Planck-Institut für Physik komplexer Systeme und am Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik, beide in Dresden, angesiedelt ist.

Die Gesellschaft für Biochemie und Molekularbiologie e.V. (GBM) und Roche vergeben den German Life Science Award gemeinsam. Die von Roche gestiftete Auszeichnung ist mit 50.000 Euro dotiert und ehrt Forschungsarbeiten junger, in Deutschland arbeitender Talente aus Wissenschaftseinrichtungen oder Unternehmen. Ziel ist, Forschungsarbeiten von Nachwuchsspitzenkräften in der Molekularbiologie, Biochemie oder Biotechnologie zu identifizieren und ihre ersten wegweisenden Arbeiten auf dem Gebiet Life Science zu honorieren.