Das MPI-CBG wird von derzeit sechs wissenschaftlichen Direktorinnen und Direktoren gemeinsam mit dem Institutskoordinator (COO) geleitet. Zusammen bilden sie das Direktorium. Dieses Gremium arbeitet als Team zusammen und trifft Entscheidungen gemeinsam. Sie arbeiten als Kollegium, das Entscheidungen im Einvernehmen trifft und die ihm zur Verfügung stehenden Mittel als Gruppe verwaltet. Die MPI-CBG-Direktorinnen und Direktoren bevorzugen ein effizientes Modell und fördern wissenschaftliche Innovation durch unabhängige Forschungsgruppen. Sie selbst sind jeweils Leiter einer Forschungsgruppe und teilen sich die zentralen Dienste und Einrichtungen mit allen Leitenden von Forschungsgruppen am Institut. Diese Struktur ist einzigartig in der Max-Planck-Gesellschaft und wird als "Dresdner Modell" bezeichnet.

Jeder wissenschaftliche Direktor übernimmt für zwei Jahre die Verantwortung des Geschäftsführers. Gemeinsam mit dem COO leitet der geschäftsführende Direktor die Verwaltung. Der COO koordiniert den Alltagsbetrieb des Instituts, während der geschäftsführende Direktor für die Leitung des gesamten Instituts und seine Berichtsstruktur verantwortlich ist. Die Direktorinnen und Direktoren treffen sich jeden Monat, um über Aktivitäten des Instituts zu diskutieren und zu entscheiden. Einmal in der Woche treffen sie sich zum Mittagessen, welches einen informelleren Rahmen für Diskussionen bietet.

Anne Grapin-Botton

Geschäftsführende Direktorin (Juli 2023 bis Juni 2025)

Anne Grapin-Botton wurde 1967 in La Rochelle, Frankreich, geboren. Sie studierte Biologie an der UPMC Universität Pierre und Marie Curie (Paris VI) und schloss 1991 ihr Studium im Bereich Molekular- und Zellpharmakologie ab. 1995 promovierte sie dort mit dem Forschungsschwerpunkt Gehirnentwicklung. Danach arbeitete sie als Postdoktorandin an der Harvard University (Cambridge, USA). 2001 wurde sie Forschungsgruppenleiterin der Gruppe für Pankreasentwicklung und Krebs am ISREC (Schweizerisches Institut für experimentelle Krebsforschung) und danach an der EPFL (Ecole Polytechnique Fédérale de Lausanne, Schweiz). Im Jahr 2012 wechselte sie an das Danish Stem Cell Center der Universität Kopenhagen als Professorin für Entwicklungsbiologie. Seit August 2018 ist Anne Grapin-Botton Direktorin am MPI-CBG. Anne Grapin-Botton erhielt bisher mehrere Auszeichnungen und Stipendien, darunter ein Human Frontiers Science Program (HFSP) Long Term Fellowship.

Kontakt zur geschäftsführenden Direktorin: managingdirector(at)mpi-cbg.de

Stephan Grill

Stephan W. Grill wurde 1974 in Heidelberg geboren und studierte Physik an der Universität Heidelberg. Er promovierte 2002 am European Molecular Biology Laboratory in Heidelberg und der TU München und forschte danach zunächst bis 2003 als Postdoktorand am MPI-CBG und dann bis 2005 an der University of Berkeley (USA) als Helen Hay Whitney Foundation Postdoctoral Fellow weiter. Stephan Grill kehrte 2006 zurück nach Dresden, wo er sowohl am MPI-CBG und am Max-Planck-Institut für Physik komplexer Systeme in Dresden als Nachwuchsgruppenleiter arbeitete. 2013 habilitierte er sich an der Universität Leipzig und er war 2013 bis 2019 Professor für Biophysik am Biotechnologischen Zentrum der TU Dresden. Von 2014 bis 2019 gehörte er zu den Editoren der Fachzeitschrift Physical Review Letters. Von 2019 bis 2021 war er Gründungssprecher des Exzellenzclusters ‘Physics of Life' an der Technischen Universität Dresden, wo er auch Honorarprofessor an der Fakultät Physik ist. Seit Oktober 2018 ist Grill Direktor am MPI-CBG, wo er und seine Gruppe untersuchen, welche physikalischen Prinzipien und Konzepte der dynamischen Selbstorganisation lebender Materie zugrunde liegen. Grill erhielt eine Reihe von Auszeichnungen und Preisen, darunter 2011 den Paul Ehrlich-und Ludwig Darmstaedter-Nachwuchspreis und 2015 den Raymond and Beverly Sackler International Prize in Biophysics.

Heather A. Harrington

Heather A. Harrington wurde 1984 in Massachusetts, USA, geboren. An der University of Massachusetts Amherst studierte sie angewandte Mathematik und schloss 2006 mit summa cum laude ab. Im Jahr 2010 erhielt Heather ihren Doktortitel von der Fakultät für Mathematik am Imperial College London. Nach ihrer Forschungstätigkeit als Postdoktorandin im Bereich der theoretischen Systembiologie am Imperial College London von 2010 bis 2013 war sie als Hooke Research Fellow, EPSRC Postdoctoral Research Fellow und Junior Research Fellow am St. Cross College in Oxford tätig. Ab 2017 wurde sie außerordentliche Professorin und Royal Society University Research Fellow in Oxford, wo sie 2020 zur Professorin für Mathematik ernannt wurde. Sie ist außerdem Research Fellow in Mathematik und Naturwissenschaften am St. John's College und assoziierte Forschungsgruppenleiterin am Wellcome Centre for Human Genetics. Im Oktober 2023 wechselte Heather als Direktorin an das MPI-CBG und das Zentrum für Systembiologie Dresden. Ihr Forschungsinteresse gilt der angewandten Algebra, dynamischen Systemen, Netzwerken, topologischen Datenanalysen und der Systembiologie. Ihre Forschungsgruppe entwickelt mathematische Ansätze zur Erforschung von Problemen in den Natur- und Medizinwissenschaften. Sie erhielt mehrere renommierte Auszeichnungen wie den Whitehead Prize der London Mathematical Society im Jahr 2018 oder den Philip Leverhulme Prize im Jahr 2020, für Fortschritte bei der Analyse von verrauschten Daten. Sie war Co-Preisträgerin des Adams-Preises 2019 der University of Cambridge.

Meritxell Huch

Meritxell Huch wurde 1978 in Barcelona, Spanien, geboren und studierte Pharmazie an der Universität von Barcelona. Sie promovierte 2007 im Fach Biomedizin am Zentrum für Genomische Regulierung in Barcelona. Anschließend arbeitete sie als Postdoktorandin in den Niederlanden an der Erforschung adulter gewebeeigener Stammzellen. Dort entwickelte sie aus adulten Geweben die ersten Organoide von Magen, Leber und Bauchspeicheldrüse. Im Februar 2014 startete Meritxell Huch ihr eigenes Labor als Nachwuchsgruppenleiterin am Gurdon Institute der Universität Cambridge. 2019 wurde sie die erste Preisträgerin des Lise-Meitner-Exzellenzprogramm der Max-Planck-Gesellschaft und zog mit ihrem Labor an das MPI-CBG. Hier wurde sie im Mai 2022 zur Direktorin berufen. Ihre Gruppe entwickelt organoide Modelle, um die kollektiven Eigenschaften mehrzelliger Säugetiergewebe während der Homöostase und Regeneration zu untersuchen und zu erforschen, wie aus veränderten Eigenschaften und Verhaltensweisen von Zellen Krankheiten entstehen. Für ihre Pionierarbeit bei der Entwicklung organoider Modelle erhielt sie mehrere Auszeichnungen, darunter den Hamdan Award for Medical Excellence, den Women in Cell Science Prize der British Society, den EMBO Young Investigator Award und den BINDER Prize.

 

Anthony A. Hyman

Anthony A. Hyman wurde 1962 in Haifa (Israel) geboren. Er studierte Biologie und Zoologie am University College London und am King’s College in Cambridge, wo er 1987 promovierte. Danach arbeitete er als Postdoktorand an der University of California/San Francisco, 1993 wurde er Forschungsgruppenleiter am European Molecular Biology Laboratory (EMBL) in Heidelberg. 1998 wurde Tony Hyman einer der vier Gründungsdirektoren des MPI-CBG. 2007 wurde er Mitglied der Royal Society und 2011 mit dem Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis ausgezeichnet. Im Jahr 2017 erhielt er die Schleiden-Medaille der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina. Im Februar 2020 wurde Hyman für seine Arbeit zu biomolekularen Kondensaten mit dem Wiley Prize für biomedizinische Forschung 2020 ausgezeichnet. Ebenfalls im Jahr 2020 erhielt er den NOMIS Distinguished Scientist Award der NOMIS Foundation. Hyman wurde im April 2020 zum Mitglied der National Academy of Sciences gewählt. 2021 wurde er als Mitglied in die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina aufgenommen und ihm wurde gemeinsam mit Clifford Brangwynne der HFSP Nakasone Award verliehen. Im Jahr 2022 erhielt Hyman den Körber-Preis für die Europäische Wissenschaft. Für das Jahr 2023 wurde er gemeinsam mit Clifford Brangwynne mit dem Breakthrough Prize in Life Sciences ausgezeichnet für die Entdeckung eines grundlegenden Mechanismus der zellulären Organisation, der durch die Phasentrennung von Proteinen und RNA in membranlosen Flüssigkeitströpfchen ermöglicht wird.

Marino Zerial

Marino Zerial studierte an der Universität Triest und promovierte dort 1982 in Biologie. Er arbeitete als Postdoktorand am Institut J. Monod in Paris und am Europäischen Laboratorium für Molekularbiologie (EMBL) in Heidelberg, wo er 1991 Forschungsgruppenleiter im Programm Zellbiologie wurde. Marino Zerial ist seit 1998 einer der Direktoren des MPI-CBG. 2008 wurde er mit dem Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis ausgezeichnet. Im Jahr 2019 wurde er mit der Mitgliedschaft im Istituto Veneto di Scienze, Lettere ed Arti geehrt und 2021 zum internationalen Ehrenmitglied der American Academy of Arts and Sciences ernannt.